Sonntag, 20. November 2016

(K)eine Idee für Weihnachten

Heute in einem Monat stehen vielen von uns die Schweißperlen auf der Stirn, denn es bleiben nur noch wenige Tage bis der jährliche Showdown stattfindet: Bescherung an Heiligabend. Da könnte so manch einer von uns auf die Idee, etwas Selbstgemachtes zu verschenken. Tolle Idee! Rein ins Internet und dann ran an den Herd. Selbst gemachte Gummibärchen wäre also eine originelle Idee für den Gabentisch. Die gehen sogar vegan. Verrückt, dachte ich mir und probierte das einfach mal aus, da ich noch nach einer einfachen Erstverwendung für mein pflanzliches Geliermittel suchte. Die Bilder im Internet versprachen Großes:
Quelle: google, Bildersuche "vegane gummibärchen selber machen"
 Die Zutatenliste ist nicht lang:
  • Fruchtsaft
  • AgarAgar (pflanzliches Geliermittel)
  • (Zucker)
  • Förmchen
Die Zubereitung ist ähnlich einfach: Kochtopf mit Saft füllen und mit dem Geliermittel zum Kochen bringen. Nach 2 Minuten Kochzeit füllt ihr die Flüssigkeit in schöne kleine Förmchen. So die Theorie. Praktisch ließ ich den Zucker weg weil ich mich für ohnehin schon süßen Traubensaft entschied. Und meine Pralinenförmchen hielten nicht dicht. Also mussten die Muffinformen herhalten.
Das Ergebnis seht ihr auf dem Bild. Optisch könnten sie noch als Geschenk durchgehen, aber geschmacklich sind sie eher ein Reinfall. Es fehlt tatsächlich Zucker. Zudem ist die Konsistenz eher fragil als echt gummig. Die 3 auf dem Bild sid die einzigen die halbwegs vorzeigbar sind. Der Rest könnte als Gelleebruch verkauft werden. Nur würde sie leider keiner kaufen. :P Nun hab ich 500 ml gellierten Traubensaft, der einen merkwürdigen AgarAgar-Nachgeschmack hat und die Illusion vom DEM Weihnachtsgeschenk ist flöten gegangen. Zum Glück erlangte ich diese Erkenntnis jetzt und nicht 3 Tage vor Weihnachten. Das nächste Mal, sollte ich doch noch mal Fruchtsaft übrig haben, werde ich mich wohl vielleicht an z.B. dieses Rezept halten. Das Ergebnis wäre vermutlich süßer als mein Versuch. Vorerst bin ich jedoch von DIY-Gummibärchen geheilt.

Dienstag, 15. November 2016

Der neue Arla Skyr im Test

Quelle: http://www.fitforfun-friends.de












Ich darf im Rahmen einer fit for  friends-Aktion  Arla Skyr testen. Das Testpaket erreichte mich gekühlt und war prall gefüllt mit folgenden Skyr-Produkten:
  • 2x Natur 450 g
  • 1x Vanille 450 g
  • 1x Himbeere-Cranberry 450 g
  • 1x Honig 450 g
  • 4x Himbeere-Cranberry 150 g
  • 4x Nordische Kirsche 150 g
  • 4x Aprikose-Sanddornbeere 150 g
  • 4x Heidelbeere-Holunder 150 g 
  • Broschüre + Coupons
  • 1x FIT FOR FUN Zeitschrift
Allgemein
Was ist nun das Besondere an diesem Milchprodukt? Skyr soll "das Beste aus Quark und Joghurt enthalten" und ist nach einem traditionellen isländischen Verfahren hergestellt. Der Infobroschüre entnehme ich, dass " das Herstellungsverfahren bis heute einzigrtig ist, denn bei der Produktion wird ausschließlich entrahmte Milch benutzt - und zwar viermal so viel wie für Joghurt! Dadurch enthält er viel Protein, dabei jedoch nur 0,2 Prozent Fett - ist frisch wie ein Joghurt und noch cremiger als Quark." Soweit das Werbeversprechen. Fakt ist, dass Skyr mich an einen sehr mageren Magerquark erinnert. Jeder der so einen schon mal pur gelöffelt hat, kennt das Gefühl, fast daran zu ersticken. Daran fühlte ich mich beim Genuss von Skyr erinnert. Bei unserem Urlaub auf Island ist uns diese Art Quark-Joghurt jedenfalls nicht begegnet.
ARLA die Marke
Ich weiß nicht was daran isländisch sein soll außer die hübsche Frau im Prospekt, denn hergestellt wird das Produkt laut Stempel in Mecklenburg Vorpommern. Und da sind wir schon bei der Herstellung. Mich würde interessieren, ob die Kühe, die die "wahre Nährstoffheldin" - die Milch liefern auch mal aus ihrem Stall und somit in die Mecklenburger Weite schauen können. Ein Anhaltspunkt inwieweit Arla darauf achtet liefert, die unterstützenswerte Kampagne Kuh+Du mit dem Weidecheck. Leider ist Arla als Marke nicht in Gänze getesten worden. Mit Sicherheit ist die Qualität des Kuhausblicks und die Häufigkeit des Freilaufs ausbaufähig.
Inhaltsstoffe
Zurück zum Skyr. Er enthält viel Protein und folgt man dem Marketing richtet sich das Produkt vor allem an Frauen, die im Fiti ackern und danach noch etwas Gesundes essen möchten, was den Muskelaufbau fördert. Protein, also Eiweiß, braucht der Körper um Muskeln aufzubauen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Quelle Wie bei allem hilft auch hier viel nicht unbedingt viel. Schnell ist man mit Eiweißshake und low-Carb-Ernährung bei 2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. In solch einem Fall beginnen nicht die Muskeln überdimensional zu wachsen, sondern unsere Nieren können geschädigt werden. Quelle 

Der Selbstversuch am 450 g-Becher zeigte, dass man nicht viel davon essen kann, weil das Produkt recht trocken ist und schnell satt macht. Das ist wohl dem hohen Eiweißgehalt zuzuschreiben. Laut Nährstofftabelle enthält die Sorte Honig durchschnittlich je 100 g:
  • Fett: 0,2 g
    • davon gesättigte Fettsäuren: 0,1 g
  • Kohlenhydrate: 8,4 g
    • davon Zucker: 7,6 g
  • Eiweiß: 9,1 g
  • Salz: 0,12 g 
Der 450 g Becker enthält also 0,54 g Salz, die man dort nicht unbedingt vermuten würde. Maximal sollten wir 6 Gramm pro Tag nicht überschreiten. Quelle Wie immer bei verarbeiteten Lebensmitteln birgt der Blick auf die Zutaten und Nährwerttabelle einige Aha-Effekte.
Geschmack
Die Sorten schmecken alle gleich gut. Nur Honig war mir etwas zu künstlich. Die Variante Natur eignet sich hervorragend um mit Milch und Kräutern verfeinert gemeinsam mit Kartoffeln ein leckeres Mittagessen zu sein.

Hier sortiere ich mal Fruchtsorten nach persönlichem Gefallen: Nordische Kirsche, Vanille, Heidelbeere-Holunder, Aprikose-Sanddornbeere, Himbeere-Cranberry, Honig. Natur läuft außer Konkurrenz, da es einfach ein Naturquark ist und nach nichts weiter als Quark schmeckt.
Einige Sorten waren mir insgesamt nicht süß genug, was eigentlich erstaunlich ist bei einem fertigen Produkt mit Fruchtzubereitung.
Verpackung:
Die kleinen Abpackungen bestehen komplett aus Plastik und haben eine richtig doofe Rille am Boden, der das Auskratzen des Bechers etwas erschwert. Der große Becher besteht ebenfalls aus Plastik. Er hat zur Verstärkung eine Pappummantelung. Hier unterscheidet er sich nicht vom restlichen Joghurtangebot.

Fazit
Skyr ist ok. Wer Magerquark mag, mag auch Skyr. Ich verstehe allerdings noch immer nicht was nun das Neue an dem Produkt sein soll. Vielleicht ist es die Realisierung des isländischen Herstellungsverfahrens in Mecklenburg Vorpommern. Ich weiß es einfach nicht. Ich würde ihn allerdings nicht kaufen. Da ich gern selbst den Fruchtanteil bestimmen möchte und dies durch einen selbst dosierten Klecks Marmelade am Besten geht. Zudem züchte ich gerade sehr erfolgreich Kefirknollen. Wer in der Vergangenheit mal Kefir hatte, weiß um die Süßen-Brei-Effekte. Wer noch keinen Kefir hatte, kann sich gerne melden, ich gebe mit Freude ab. :)
Auch wenn ich nicht vollends begeistert bin, bin ich froh Tel des Testteams und sogar Blogbotschafterin zu sein. Ich danke Fit for Fun für die Produkte und empfehle jeden sich selbst ein Bild von Skyr zu machen.
In der Testphase, in der ich fleißig Skyr mit dem Mehr an Protein gegessen habe, musste ich leider feststellen, dass Muskeln wirklich nicht mehr werden oder der Bauch flacher wird, wenn man nicht aktiv was dafür tut. Also esst wonach Euch gerade ist, aber macht Sport, wenn ihr fit und schlank sein wollt.

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Philips fried Chicken

Der Airfryer ist ein Wunderteil der Technik, welches dabei ist, mein Kochherz nach leichten Anlaufschwierigkeiten zu erobern. Dieses Mal stellten wir den TurboStar mit einem Hühnchen auf die Probe.
Der Garraum ist definitiv zu klein für ein ganzes Huhn. Also gab es nur ein halbes.
Dieses massierten wir lebevoll mit einer Mischung aus Öl und Gewürzen. Dann hieß es Freizeit für uns und Arbeit für den Fryer.
Nach knapp einer halben Stunde in der es öfter gewendet werden musste, war es dann endlich knusprig und verzehrbereit. Ich bin mir nicht sicher, ob es nun tatsächlich eine Zeitersparnis gegenüber dem Ofen gab, aber der Abwasch hinterher war einfacher.
Das Fleisch war saftig und sehr schmackhaftt und somit genau so wie ein halber Broiler sein soll. Das nächste Mal würde ich das Fleisch länger marinieren lassen, damit der Geschmack der Gewürze auch im Inneren zu erschmecken ist. Auch das klappt also. Daumen hoch!
Die Werbung ist dennoch irreführend und das ärgert mich weil das Bild das Manko überdeckt:
Quelle: Markenjury
Den Garraum so zu füllen, bringt gar nichts. Zunächst würde der Korb gar nicht in reinpassen und zudem würden die Pommes nicht mal ansatzweise gar werden. realistisch ist ein Füllung wie beim Hähnchen oben.
Das ist auch der einzige Aspekt, der mich zögern lässt das Gerät zu behalten. Ich teste einfach noch weiter.

Dienstag, 25. Oktober 2016

Von der Altmark in den Harz - Teil 1

Während das aktuelle Herbstwetter Manchen an die Couch fesselt, widersetzten wir uns diesem Verlangen und ließen uns in die Weiten Deutschlands treiben. Naja, so weit war es dann doch nicht. Zuerst ging es in die Hansestadt Osterburg, also besser gesagt nach Düsedau. Dort lag unser Hotel - das Landhotel Keck.
Quelle: google maps
Das bereits angesprochene Herbstwetter machte abendliche Aktivitäten in Düsedau unmöglich. Vielleicht lag es auch daran, dass es in Düsedau auch keine öffentlichen, abendlichen Angebote gab.
Unser Zimmer war hübsch genug, dass der Fernsehabend gerettet war. Obwohl dieses schräg im Raum stehende Bett, mich unruhig schlafen ließ. Vielleicht lag es auch an der etwas durchgelegenen Matratze.

Das Hotel war angeblich mit Monteuren ausgebucht, die das nahe gelegene Zellstoffwerk wieder auf Vordermann brachten. Beim Frühstück war davon nichts zu merken. Die Auswahl war gut und das Ambiente angenehm. Gestärkt ging es nach Osterburg. Die Dame in der Stadtinfo war kompetent und sehr freundlich. Ihr flammendes Plädoyer für die Stadt Werben erübrigte die Suche nach dem nächsten Ziel. Zuerst erkundeten wir allerdings Osterburg. Viel gab es in der Schulstadt nicht zu entdecken.
Im Ortsteil Krumke liegt der Schlosspark. Die Entfernungsangaben waren fragwürdig, aber nach einiger Zeit kamen wir an. Unterwegs sammelten wir Esskastanien und Äpfel.
Der Schlosspark ist wirklich hübsch angelegt, wobei auch hier der Herbst schon seinen grauen Schleier verbreitete.
Die beiden Highlights des Rückweges waren die beiden Pferde und der größte Apfel der Welt.
Wir waren froh, unsere Menge an Apfelvielfalt heile zum Auto gebracht zu haben. Bei einem kurzen Abstecher zum Hotel gönnten wir uns ein Stück Kuchen zum Kaffee. Der angeblich selbst gemachte Quarkkuchen war gar kein Quarkkuchen und ich vermute auch nicht selbst gemacht. Nachdem wir glücklicherweise an diesen Hefekuchen nicht erstickt sind, ging es nach Werben.
Werben ist die kleinste Hansestadt und besteht aus einer übersichtlichen Anzahl Sehenswürdigkeiten.
 
Einige Meter stadtauswärts liegt die Bockwindmühle. Das Grundstück schien frei zugänglich, da die Tür neben dem Infoschild nur eingehangen war. Wir gingen unbekümmert rein und schossen unsere Fotos.
Das Gefühl wurde allerdings etwas mulmiger nachdem wir feststellten, dass das offenbar ein Privatgrundstück war. Kaum waren wir raus und die Tür zu, kam ein riesiger Rottweiler und machte klar wer hier Herr über die Mühle ist. Das ist richtig doof und hat mich unglaublich geärgert. Dann soll das Tor doch abgeschlossen oder zumindest ein Hinweis angebracht sein. Ich hätte mein Bein an den blutrünstigen Hund verlieren können.
Auf dem Rückweg zum Hotel fiel auf, dass es hier weder Tankstellen noch Einkaufsläden gibt, sieht man von 2 mickrigen NPs ab.
Den Abend krönte ein 3-Gänge-Menü. Der Kellner war zwar nett, aber hinsichtlich des Menüs nicht sehr gesprächig. So mussten wir erraten, was wir da vor uns hatten. Das Essen war ok, wenn auch nicht atemberaubend.
Die Vielfalt des Frühstücks am 2. Tag nahm ab. Wahrscheinlich waren die Monteure einfach zu gefräßig und Nachschub war hier in der Gegend schwer zu bekommen.
Das Tagesziel war die Reise nach Goslar und somit endet der Besuch der Altmark mit dem Abschied vom Landhotel Keck.

Fazit: 
Das Landhotel war gut und die Gegend ist sicherlich bei Sonne noch viel schöner und mit dem Rad super zu erkunden. Allerdings finde ich, es reicht eine Reise hierher völlig und das nächste Ziel wird eine andere Stadt sein, da Düsedau erschöpfend erkundet wurde.

Montag, 10. Oktober 2016

(Erd)Äpfel aus dem Airfryer

Die Euphorie des gestrigen Erlebnisses mit dem neuen Gerät hielt heute an. Wir konnten es nicht erwarten den Klassiker unter den frittierten Gerichten auszuprobieren: Pommes. :)
Nach der Anleitung wurden die mehlig kochenden Kartoffeln in Stifte geschnitten und dann 30 Minuten gewässert. Dann schnell eingeölt und ab in den Airfryer. Bei 180°C  kamen die Kartoffelstückchen 1x  6 Minuten und dann noch einmal 12 Minuten in den Garkorb.
Das Resultat waren leckere Pommes. Leider waren nur wenige richtig knusprig und sie mussten schnell gegessen werden weil sie sonst noch labbriger werden. Wie erst kürzlich Öko-Test (Oktober 2016) wieder warnte, ist es nicht gut sehr knusprig und dunkle Pommes zu essen. In solchen lange gebackenen Broten, Keksen oder eben auch Pommes ist der Acrylamidanteil erhöht. Dieser Stoff ist krebserregend. Daher bin ganz froh und zufrieden mit unserer ersten Pommesportion. Obwohl sie nicht so toll war wie erwartet.
Als nächstes musste ich unbedingt Apfelchips ausprobieren. In Scheiben geschnitten gingen sie für 15 Minuten bei 170°C in die Fritteuse. Herausgekommen sind keine wirklichen Chips, sondern eher weiche Apfelstückchen.
Fazit der heutigen Exkursion ins reich der frittierten (Erd-)Äpfel:
Ich hatte das Gefühl, dass es heute bei den Pommes fettiger roch als gestern beim Blumenkohl. Dieser Geruch wurde durch den leckeren Apfelgeruch später wieder neutralisiert. Es ging ebenfalls wieder schnell und die Ergebnisse waren gut. Das Gerät ist leicht zu reinigen. So dass es nicht viel braucht, um zuerst Pommes und direkt danach Äpfel zu frittieren.
Ich bin auch heute wieder zufrieden. :)

Sonntag, 9. Oktober 2016

Philips Airfryer im Test

Ich darf bei der Marenjury eine Fritteuse testen. Ja, der Airfryer ist eine Fritteuse die verspricht alles zu können und DAS neue Multitalent in der Küche zu sein. Soviel zum Versprechen.
Das Gerät kam letzte Woche in einem riesigen Paket an. Um das Paket in Empfang nehmen zu können, bin ich im Stechschritt nach der Arbeit zur nächsten dpd-Abholstation gelaufen. Eine Minute vor Ladenschluss schaute mich der ziemlich unmotivierte und gelangweilte Mitarbeiter an, was ich denn noch wolle und ob ich denn nicht wüsste dass gleich Feierabend ist. Am Ende hatte ich das Paket. Das ist das einzige was zählt. Dieser Erstkontakt mit dem Gerät ist beispielhaft für unseren Start. Denn Zuhause ausgepackt, entpuppte sich die Anleitung als eher mager und anstatt das Gerät ordnungsgemäß zu beschreiben verweist man auf zusätzliches Zubehör. Zusätzlich frustrierte mich, das für weitere Infos auf die App verwiesen wurde. Das Markenjury-Handbuch bot die nächste Stelle um mich über das Projekt zu ärgern. ausgedruckt war der Text mehr ein Rätsel als eine echte Hilfe weil einige Buchstaben durch Zeichen ersetzt wurden und der Text so unlesbar wurde. Ich hab mich unglaublich über dieses Ding geärgert. Das hatte zur Folge, dass das Gerät nun eine Woche ungenutzt und kritisch beäugt im Flur herum stand.
Da die Gartenzeit nun definitiv vorbei ist, räumten wir den Gartenkühlschrank aus. Und so kam uns der tiefgefrorene Hecht wieder in Erinnerung. Denn wählte ich als erstes Gericht im Airfryer aus. Vielleicht auch deswegen, weil ich mit dem Gerät endlich abschließen und damit den Test beenden wollte. Bestätigt wurde ich in der Entscheidung, dass weder mein Tablet noch mein Handy die App installieren konnten.
Ein Glück haben wir noch ein Mobiltelefon im Haus, welches offenbar über ein neueres Betriebssystem verfügt. Dann nahm der Test seinen Lauf. Es gab natürlich kein Rezept für Hecht. Aber Lachs tat es auch. Hier der Testverlauf.
Wir waren sprachlos. Die dicken Fischstückchen waren gar, saftig und echt lecker. Jeder der schon mal Fisch in der Pfanne gebraten hat, weiß, was das für eine Sauerei ist. Es stinkt, spritzt und dauert ewig. Mit dem Airfryer war leider nichts davon der Fall. Jetzt musste ich tatsächlich meine Meinung über das Gerät zu ändern.Dabei war ich so zufrieden damit und alles schien sich zu bestätigen. Nun war der erste Schwung Fisch schon echt lecker und daher gab es die Portion mit kleine Stückchen gleich hinterher.
Verdammt, das Gerät ist der Knaller. Da kam mir der Fakt gelegen, dass ich für morgen noch kein Mittagessen habe und wir zufällig Blumenkohl hatten, der als nächstes an der Reihe war.
Die App schlug Curry-Blumenkohl vor. Im Ofen gebackener Blumenkohl mit Olivenöl, Zitrone und Kräutersalz zählt mittlerweile zu unseren Alltimefavourites. Das dauert ca. 1 Stunde im Ofen.  Mit diesem Teufelsding dauert die gleiche Portion nur etwa 20 Minuten. Und das auch nur weil der Garkorb zu klein ist für die ganzen Röschen eines Kopfes.
Hier die Fotostrecke:
Ich brauche weniger Öl als bei der Variante im Ofen und das Essen ist ruckzuck fertig. Zusammen mit den ebenfalls im Airfryer gerösteten Sonnenblumenkerne und den Rosinen ist das Gericht eine echte, schmackhafte Abwechslung. Das Gerät ist dank der Antihaftbeschichtung sehr schnell wieder sauber gemacht, was das Kocherlebnis wunderbar abrundet.
Um meine gerade entflammte Euphorie etwas zu bremsen hier die negativen Punkte, die mir bisher aufgefallen sind:
  1. diese fehlende Anleitung und die App, die nur auf neuen Handys funktioniert
  2. der kleinen Garkorb
  3. wenn man den Garkorb von der Schüssel darunter löst, um z.B. die gerösteten Sonnenblumenkerne auszukippen, ist es schwierig die heiße Schüssel ohne Verbrennungen oder Verrenkungen auszukippen. 
  4. Das Kabel ist für unsere Küchenverhältnisse sehr kurz. 
  5. ein zusätzliches Gerät, welches neben kleinem E-Herd, Mikrowelle, Kitchen Aid und Wasserkocher Platz in der Küche beansprucht, den wir nicht haben. 
Mehr davon in der kommenden Woche. :)
nach oben

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Höhlerfest in Gera

Gera ist die flächenmäßig zweitgrößte Stadt Thüringens. Da es heuzutage modern ist, den Städten noch interessante Beinamen zu geben, hat auch Gera einen solchen. Benannt nach dem berühmten Sohn der Stadt und Maler, heißt Gera nicht nur Gera sondern Otto-Dix-Stadt Gera. Nun schau mal an, es gibt tatschlich einen Ort in Thüringen in dem Goethe oder Schiller nicht waren. Für alle die mit Otto Dix nichts anzufangen wissen, gibt es hier die Möglichkeit die Bildungslücke zu schließen. ;)
Letztes Wochenende statteten wir diesem Städtchen einen Besuch ab.
Quelle: google maps
Die Fahrt dahin war recht nervenraubend, da die A9 gerade eine einzige Baustelle ist und der Verkehr sich staut, wo es nur möglich ist. Auf der Zielgeraden brachte uns eine zusätzliche Sperrung der Landstraße fast zur Verzweiflung. Schlussendlich erreichten wir unser Hotel dann doch noch im Hellen. Dieses Mal waren wir im Apart Hotel untergebracht.
 
Viele Plakate unterwegs wiesen schon auf das Höhlerfest hin und uns hielt dann auch nichts mehr im Hotel. Das 26. Höhlerfest dominierte das ganze Wochenende die Innenstadt. Es gab einen Mittelaltermarkt, Rummel und unzählige Stände mit allerlei Leckereien. Zuerst nahmen wir an einer geführten Besichtigung der historischen Höhler teil. Es ist tatsächlich kein Schreibfehler, wenn ich von Höhler berichte. Es handelt sich hier um eine Art Bierkeller unter dem gewöhnlichen Keller, die nachträglich unter viele Häuser der Altstadt gebaut wurden. Damals war das gebraute Dünnbier quasi Grundnahrungsmittel und musste daher in großen Mengen gelagert werden. Die Höhler hatten die besten Bedingungen dafür.
Anschließend bestiegen die den Rathausturm, der einen guten Überblick über die Stadt brachte. Den Abend ließen wir im Getümmel mit verschiedenen Leckereien wie Zyklopenspieß und Dresdner Handbrot ausklingen.
 
 
Sonntag startete etwas ungemütlich weil im Frühstücksraum Chaos herrschte: Die Tische waren alle besetzt, viele wartende Gäste, räumten diese selbstständig ab, es gab weder Teller noch Gläser dafür aber 2 überforderte Kellnerinnen. Nachdem wir uns dann aus dem stockenden Nachschub unser Frühstücksmenü zusammengesammelt hatten, genossen wir die unfreiwillige Gesellschaft 2 freundlicher Dresdner am Tisch.
Es zog uns noch einmal in die Innenstadt. Allerdings führte uns unsere Runde zum grünen Gera - dem Stadtwald.
 
 
 
Zurück in der Innenstadt gab es Eis, zarte Leber im Brötchen und vegane Quarkbällchen mit Apfelmus zur Stärkung, in genau der Reihenfolge. :)
Danach statteten wir dem alten Sanatorium noch einen Fotobesuch ab. Allerdings ist hier nur noch sehr wenig Schönes zu finden.
Der Tierpark schloss leider für uns zu früh und so nahmen wir mit dem bunten Daliengarten vorlieb.
Zurück am Hotel gab es vorm anstehenden Abendessen noch einen Spaziergang. Welch ein Glück, dass die Schafe noch kein Abendessen hatten und ziemlich scharf auf Äpfel waren. Nur so kam ich noch zum ersehnten Streichelzoogefühl, welches mir im Tierpark verwehrt blieb.
Ich vergaß bisher zu erwähnen, dass unser Arrangement ein Romantikpaket enthielt. Ja, Romantik können die Geraer. Vielleicht sind deshalb auch Geranien die Blumen der Liebenden. Ich schweife ab. Unser Zimmer war romantisch dekoriert und am Abend war unser Tisch besonders liebevoll geschmückt. Soweit so gut. Leider war der Raum sonst wenig lauschig, so dass wir uns als etwas Besonderes fühlten im Frühstücksraum bei voller Beleuchtung und unter den neidvollen Blicken der anderen Frauen. Wahrscheinlich warteten alle auf den Antrag oder darauf, dass ich mich an dem Überraschungsring im Bierglas verschlucke. Zu dem kam es nicht. Wir hatten einfach nur ein schmackhaftes Abendessen. :)
Sonntag waren wir schon um 8:15 Uhr im Frühstücksraum. Es war angenehm leer und wir hatten volle Auswahl am Buffet. Als es langsam wieder unübersichtlich voll wurde, waren wir schon weg. Gera war bereits erschöpfend erkundet und so zog es uns nach Zeitz. Auch diese Stadt hat wieder einen Beinamen. Sie ist nämlich die Dom- und Residenzstadt. Aha. Dieser wohlklingende Name verriet allerdings nicht über die vielen verfallenen und leerstehenden Gebäude und Straßenzüge in der Innenstadt. Nun trug der Nieselregen und das damit verbundene graue Wetter sein Übriges dazu bei, dass es hier sehr traurig aussah. Zu empfehlen ist eine Führung durch das unterirdische Zeitz. Für 4,50 Euro hatten wir fast eine Privatführung. Sie dauerte eine Stunde und führte uns durch die Zeitzer Höhler. Die hier natürlich nicht Höhler heißen. Im Unterschied zu den Geraer Exemplaren wurden diese vor dem eigentlichen Haus gebaut.
Dann gibt es den Schlossgarten. Diesen kann man für 1,50 Euro besichtigen und einen tollen Blick auf das Schloss Moritzburg genießen. Nun trägt der Regen nicht sonderlich zum Genusserlebnis bei aber mit Fantasie kann man sich vorstellen wie es hätte sein können.
 
Von da aus ging es zum Dom. In dem gönnten wir uns auch eine Privatführung. Die Damen hatte allerlei Interessantes zum Dom und zur Stadt zu berichten.
 
Hier noch einige Eindrücke vom maroden Charme der Innenstadt:
 
Es war Tag der deutschen Einheit. Die Innenstadt war wie ausgestorben und die einzigen 5 Personen, denen wir begegneten, standen im Dönerladen an. Von dieser Menschenansammlung magisch angezogen taten wir es ihnen gleich und aßen einen Döner zum Mittag bevor es wieder Richtung Heimat ging.

Fazit:
Gera muss man nicht gesehen haben und Zeitz erst recht nicht. Beide eignen sich prima um eine Rückfahrt noch mit etwas Kultur zu füllen. Nur als echtes und einziges Reiseziel fand ich beide Städte ungeeignet.
nach oben